Vor fünfwöchiger Heimspiel-Pause: HSVH empfängt FRISCH AUF! Göppingen

Am 23. Spieltag der LIQUI MOLY HBL ist das Team von FRISCH AUF! Göppingen zu Gast in der Sporthalle Hamburg. Der Handball Sport Verein Hamburg will dabei den 32:27-Hinspiel-Erfolg gegen das Traditionsteam wiederholen und könnte bei einem Erfolg eine bemerkenswerte Serie fortsetzen.

Am morgigen Sonntag-Nachmittag um 16:30 Uhr trifft der Handball Sport Verein Hamburg in eigener Halle auf FRISCH AUF! Göppingen. Die Göppinger sind nach holprigem Saisonstart inzwischen in der oberen Tabellenhälfte der LIQUI MOLY HBL angekommen. Das Team von Trainer Markus Baur belegt nach 22 Spielen den 8. Tabellenplatz (19:25 Punkte). Der HSVH ist nach der knappen 28:30-Niederlage beim HC Erlangen weiterhin auf Rang 15.

FRISCH AUF! erspielt sich einstelligen Tabellenplatz

Den Großteil der ersten Saisonhälfte lief FRISCH AUF! Göppingen den eigenen Erwartungen hinterher. Nur 9 von möglichen 28 Punkten holte das Team in den ersten 14 Spielen und stand zu diesem Zeitpunkt auf dem 15. Tabellenplatz. Am 25. November gab der Verein bekannt, dass der aktuelle Trainer Markus Baur sein Amt nach der Saison abgeben wird.

Dass Baur sein Amt auch weiterhin mit vollem Einsatz wahrnimmt, zeigt die deutliche Leistungssteigerung seines Teams in den vergangenen Wochen. Seitdem Klarheit über die Zukunft auf der Göppinger Trainer-Position besteht, sicherten sich die Süddeutschen unter Baur 12 von möglichen 18 Punkten. Als Belohnung steht aktuell ein 8. Platz für das Team und die Möglichkeit eines erfolgreichen Abschieds des Trainers zum Saison-Ende.

Besonders in Heimspielen ist FRISCH AUF! in dieser Saison sehr konstant, konnte beispielsweise gegen Top-Team Flensburg-Handewitt gewinnen und holt vor eigenem Publikum wichtige Punkte. Neben dem HSVH, der im Hinspiel in Göppingen 32:27 gewann, waren bisher nur der SC Magdeburg und der THW Kiel in der EWS Arena siegreich. Auswärts zeigt sich hingegen ein anderes Bild: seit sechs Spielen ist Göppingen ohne Erfolg in der Fremde, erkämpfte sich allerdings durch ein 29:29-Unentschieden in Berlin einen großen Achtungserfolg.

Rückraum-Präsenz in der Offensive der Göppinger

Bester Werfer für den Tabellen-Achten ist Linksaußen Marcel Schiller, der bisher 114-mal erfolgreich war und besonders abgeklärt vom Sieben-Meter-Strich abschließt (61 Sieben-Meter-Tore). Anfang Februar gelang ihm im Spiel gegen den TVB Stuttgart in dieser Disziplin sein 1000. Treffer in der HBL. Ein Meilenstein, den vor ihm nur Hans Lindberg und Lars Christiansen erreichten.

Abgesehen von Schiller sind die Göppinger besonders durch ihre Rückraumspieler erfolgreich. Das Traditions-Team erzielte in der laufenden Saison die zweitmeisten Rückraum-Tore der Liga (344) und hat mit DHB-Spieler Sebastian Heymann (52 Tore) einen wurfgewaltigen Spieler in seinen Reihen. Neben ihm sind Josip Sarac (91 Tore), David Schmidt (76) und Erik Persson (51) häufig aus der zentralen Position erfolgreich.

Außergewöhnlich treffsicher ist auch Torhüter Bart Ravensbergen. Der Niederländer konnte bereits 10 Tore in dieser Spielzeit erzielen und ist mit Abstand der torgefährlichste Schlussmann in der LIQUI MOLY HBL. Platz 2 belegt Nikola Portner vom SC Magdeburg mit 5 Toren. Sollten die Hamburger im Spielverlauf beispielsweise im Falle einer Zeitstrafe im Angriff mit einem zusätzlichen Feldspieler agieren, wird eine konsequente Rückzugsbewegung essenziell sein.

Außenpositionen als Schlüsselfaktor?

Der Handball Sport Verein Hamburg ist in dieser Saison besonders über die beiden Flügelpositionen erfolgreich. 116 Treffer verbuchte das Team von Trainer Torsten Jansen in dieser Saison über die Außenbahn – Liga-Bestwert. Göppingen dagegen erzielt nicht nur die wenigsten Außen-Treffer (73), sondern kassiert dazu auch die meisten Außen-Gegentore (129). Zudem gibt es keine andere Mannschaft in der HBL, die bisher mehr Gegentore per Tempogegenstoß erhalten hat (79). Diese Ungleichheit könnten die Hamburger durch ihre schnellen und treffsicheren Flügelspieler zu ihren Gunsten nutzen.

HSVH-Akteure zeigen sich kämpferisch

Für den HSVH wird es aufgrund einiger Spielverlegungen vorerst für fünf Wochen das letzte Heimspiel sein. Spieler und Trainerteam wollen vor ihren Fans deshalb noch einmal eine gute Leistung zeigen und endlich wieder einen Sieg einfahren. HSVH-Trainer Torsten Jansen und Kapitän Niklas Weller sind trotz der bitteren 28:30-Niederlage in Erlangen positiv auf das kommende Heimspiel gestimmt.

Beide waren nach der vergangenen Partie der Ansicht, das Team habe abgesehen vom Fehlstart (1:6 Rückstand nach 8 Minuten) eine ordentliche Leistung gezeigt, die ohne den hohen Rückstand zu Beginn auch für einen Sieg hätte reichen können. „Gerade im Positionsspiel standen wir eigentlich gut. Wir müssen schnelle Tore über die erste und zweite Welle verhindern und dann können wir eine kompakte Abwehr stellen“, so Niklas Weller nach der Partie im Interview.

Trainer Torsten Jansen äußert mit Blick auf die kommende Partie: „Abgesehen vom schlechten Start, zeigen wir in Erlangen auf Ebene der Einstellung und Bereitschaft eine gute Leistung. Wir müssen trotz der Rückschläge unser Selbstvertrauen hochhalten, an unsere Stärken glauben und immer weiter machen.“

Statistik spricht für den HSVH

In keinem der letzten vier Spiele gegen FRISCH AUF! Göppingen ging der Handball Sport Verein Hamburg als Verlierer vom Platz. Dank dieser Serie aus drei Siegen und einem Unentschieden ist der HSVH nun seit zweieinhalb Jahren gegen die Süddeutschen ungeschlagen. Auch wenn klar ist, dass vergangene Leistungen den Hamburgern am Sonntag keine zwei Punkte garantieren, so kann diese Bilanz dennoch ein positiver Anker in den Köpfen der Spieler sein.

Freuen darf sich das Team erneut auf zahlreiche Unterstützung der eigenen Fans. Nach zwei ausverkauften Heimspielen in Folge, sind für das Spiel gegen Göppingen erneut nur noch weniger Einzeltickets verfügbar. Ein tolles Zeichen der HSVH-Fans, das der Mannschaft in ihrer schwierigen Lage enorm helfen wird. DYN überträgt die Begegnung zudem live ab 16:15 Uhr.