AUSGERECHNET ZU HAUSE KASSIEREN DIE HAMBURGER DIE ZWEITE SAISONPLEITE
Etwas überraschend musste sich der Drittliga-Tabellenführer im Spitzenspiel dem Dritten Mecklenburger Stiere Schwerin mit 32:33 (18:16) geschlagen geben. Beim 15:9 schienen die Hamburger unbeirrt dem nächsten Erfolg entgegenzusteuern. Doch mangelndes Abwehrverhalten sowie diesmal effektlose Wechsel waren für die Niederlage verantwortlich.
In Halbzeit eins läuft vieles richtig
Mit dem deutlichen Auswärtssieg in Hannover im Rücken traten die Schützlinge von Trainer Torsten Jansen gleich wieder recht dominant auf. Bis zum 5:5 hielten die Mecklenburger Schritt mit dem Liga-Primus, der dann mit einem 5:0-Zwischenspurt davonzog. „Das war die mit Abstand beste Phase von uns“, betonte Jansen hinterher. Bis zum 15:9 (22.) transportierten die Hausherren den Vorsprung und ehrlicherweise sprach zu diesem Zeitpunkt nicht viel für die Schweriner. Doch ganz anders als beim 37:20-Hinspielerfolg, als die Hamburger leichtes Spiel hatten, überzeugten die Akteure um den neuen Trainer Mannhard Bech vor allem kämpferisch. Bis zur Halbzeitpause hatte sich der Herausforderer wieder auf zwei Treffer herangearbeitet.
„Unterbewusst zu sorglos agiert“
In Durchgang zwei ging zunächst alles so weiter, bis zum 25:21 sollte die Hamburger Dominanz anhalten. Beim 28:28 befanden sich die unangenehmen Gäste urplötzlich wieder auf Augenhöhe und es sollte sich eine fast schon dramatische Schlussphase ereignen. Zwar führte der Favorit noch mit 32:31, doch mit zwei Treffern in Serie drehten die Schweriner den Spielverlauf auf den Kopf. In Überzahl und mit dem zusätzlichen siebten Feldspieler setzte Jansen nach der finalen Auszeit sieben Sekunden vor dem Ende alles auf eine Karte. Zwar kam Kevin Herbst, der im letzten Heimspiel gegen Rostock schon den Siegtreffer erzielt hatte, noch einmal in Wurfposition. Doch der Linkshänder scheiterte mit seinem Versuch und die Jubeltraube der Stiere kam schnell zusammen.
Wer Trainer Torsten Jansen kennt, der weiß, wie der 41-Jährige mit Niederlagen umgeht. In der anschließenden Aufarbeitung gab es für den Übungsleiter zwei elementare Gründe: „Wir haben die Abwehr zu keinem Zeitpunkt so sattelfest bekommen wie in den letzten Wochen. Unterbewusst haben wir zu sorglos agiert. Und das permanente Gerede von der zweiten Bundesliga und dem bevorstehenden Aufstieg ist in keinster Weise dienlich.“
Für die interne Fehleranalyse bleibt Jansen nun etwas länger die Zeit, denn am nächsten Wochenende steht das Freundschaftsspiel gegen den dänischen Traditionsverein Skive FH auf dem Programm. Bei immer noch vier Punkten Vorspring auf den Verfolger TSV Altenholz sowie dem gewonnen direkten Vergleich braucht niemand in Panik zu verfehlen. Mund abputzen und weitermachen!
Handball Sport Verein Hamburg – Mecklenburger Stiere Schwerin 32:33 (18:16).
Handball Sport Verein: Peveling, Plaue (ab 48.) – Schröder (4), Tissier (1), Bauer (4), Weller (3), Ossenkopp (13/4), Fuchs, Ehlers (1), Wullenweber (1), Kleineidam (2), Vogt (1), Herbst (2), Kohnagel, Forstbauer.
Mecklenburger Stiere: Kominak, Heinemann – Curcic (5), Pedersen (14/4), Grämke, Prothmann, Lanisch, Marangko (5), Evangelidis (3), Zufelde (1), Aust, Passias (2), Calvert (3), Pärt.