Letztes Heimspiel des Jahres: HSVH trifft auf Tabellenführer SC Magdeburg
Zum letzten Mal im Jahr 2023 bestreitet der Handball Sport Verein Hamburg ein Spiel vor den eigenen Fans und empfängt hierzu einen absoluten Top-Gegner. Am morgigen Dienstag fordern die Hamburger den Champions-League-Sieger SC Magdeburg vor großer Kulisse in der Barclays Arena heraus.
Noch in diesem Jahr beginnt für den HSVH die Rückrunde in der LIQUI MOLY HBL. Im Rahmen des 18. Spieltages empfangen die Hamburger den SC Magdeburg. Anwurf der Begegnung in der Barclays Arena ist am morgigen Dienstag, den 19. Dezember, um 20:30 Uhr.
Nach dem 28:28-Untentschieden gegen HBW Balingen-Weilstetten belegt der HSVH zurzeit den 12. Tabellenplatz bei einem Punktewert von 13:21. Der SC Magdeburg führt die Tabelle der HBL aktuell mit 28:4 Punkten an und musste sich in dieser Saison einzig gegen den direkten Konkurrenten Füchse Berlin geschlagen geben.
Magdeburg seit Wochen in überzeugender Form
Die Niederlage gegen Berlin ist bereits fast drei Monate her. In der Zwischenzeit erspielte sich der SCM einen 2. Platz in der EHF-Champions-League Gruppe B (hinter dem FC Barcelona) und gewann die Klubweltmeisterschaft in Saudi-Arabien durch einen 34:32-Finalsieg gegen die Füchse Berlin.
Am 13. Spieltag übernahm das Team von Trainer Bennet Wiegert die Tabellenführung, welche aktuell aufgrund des besseren Torverhältnisses im Vergleich zu den Füchsen beim SCM liegt. Dass die Magdeburger völlig zurecht ganz oben stehen, zeigten sie am vergangenen Samstag bei der 38:24-Machtdemonstration gegen die Rhein-Neckar Löwen.
Konzentration im Angriff gepaart mit Abwehrbollwerk
32,44 Tore wirft der SC Magdeburg in dieser Saison pro Spiel und stellt damit aktuell den drittbesten Angriff der Liga. Diesen Top-Wert erreichen die Magdeburger, obwohl ihr Spielstil zu den weniger schnellen in der Liga gehört (51,5 Ballbesitze pro Spiel) und das Team somit eher selten die Möglichkeit zum Tor-Abschluss bekommt. Zum Vergleich: der HSVH liegt in dieser Statistik bei 52,6 Ballbesitzen pro Partie und damit im Mittelfeld der HBL.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Offensivspiel der Magdeburger liegt in der geringen Fehleranfälligkeit. Die Magdeburger haben mit 70,04% nicht nur die beste Wurfquote der HBL sondern verloren durch 118 technische Fehler auch am seltensten den Ball.
So gut wie es dem SCM gelingt eigene Treffer zu erzielen, so gut ist er gleichzeitig auch im Verhindern von gegnerischen Tor-Erfolgen. 435-mal in der laufenden HBL-Saison mussten die beiden Torhüter Nikola Portner und Sergey Hernandez Ferrer einen Ball aus dem eigenen Tor holen und damit so selten wie kein anderes Torhütergespann der Liga. Beide Keeper parieren im Schnitt über 30% aller Würfe und verhelfen dem SCM damit zur besten Abwehr der Liga.
Verletzungs-Rückkehrer zurück im Top-Kader
Die Reihen der Magdeburger sind ohne Zweifel gespickt von hoher Qualität. Erst kürzlich kehrte Gisli Kristjansson nach sechsmonatiger Verletzungspause zurück in den Kader des SCM. In der Vorsaison war er zweitbester Werfer und bester Vorlagengeber beim Champions-League-Sieger.
Auch der deutsche Nationalspieler Philipp Weber feierte in der Vorwoche beim DHB-Pokalspiel gegen die HSG Wetzlar sein Comeback und bringt nach seiner Knieverletzung nun noch mehr Qualität und Breite in das Aufgebot der Magdeburger.
Die aktuelle Serie an ungeschlagenen Spielen (wettbewerbsübergreifend 24 Partien), die in der Abwesenheit der beiden Spielmacher aufgebaut wurde, zeigt noch einmal zusätzlich wie gut der SCM besetzt ist. Den größten Anteil im Angriffsspiel haben die Rückraumspieler Felix Claar (92 Tore & 50 Vorlagen), Omar Ingi Magnusson (90 & 38) und Michael Damgaard (50 & 10).
Ihnen gelingt es immer wieder, die gegnerischen Abwehrreihen zu durchbrechen und aus guter Position zum Abschluss zu kommen. 209 Tore aus nahen Rückraumpositionen spiegeln diese Stärke wider und sind der nächste Bestwert des SCM im Ligavergleich.
Heimspiel für den HSVH „ein schönes Ding“
Bereits am 4. Spieltag der laufenden Saison bekamen die Hamburger durch eine 24:35 Auswärts-Niederlage die Klasse des kommenden Gegners zu spüren. Auch die Gesamt-Bilanz zwischen dem HSVH und dem SCM verteilt sich seit dem Bundesliga-Aufstieg klar zugunsten der Magdeburger, welche in allen 5 Spielen jeweils als Sieger vom Feld gingen.
Die Rollen sind somit klar verteilt. HSVH-Coach Torsten Jansen sieht in dieser Situation aber auch positive Folgen für sein Team und äußerte vor der Partie: „Für uns ist ein Heimspiel gegen eine solche Spitzenmannschaft natürlich ein schönes Ding. Wir haben wirklich gar nichts zu verlieren und das kann im Kopf der Spieler auch immer etwas Befreiendes auslösen.“
Im letzten Heimspiel gegen den SCM konnten die Hamburger bereits zeigen, wozu sie durch befreites Aufspielen in eigener Halle in der Lage sind. Bei der knappen 28:30-Niederlage gelang es der Jansen-Sieben, das Spiel bis zum Schluss offen zu halten. Der SCM hatte dabei einige Mühen die zwei Punkte aus Hamburg mitzunehmen. Auf einen ähnlichen Verlauf hofft der HSVH auch diesmal.
Auch wenn der HSVH weiterhin von großem Verletzungspech verfolgt wird, gibt es für alle Fans so kurz vor Weihnachten kaum einen besseren Zeitpunkt, um an ein passendes Wunder zu glauben. Die Mannschaft will sich mit einer guten Leistung im letzten Heimspiel für die ganzjährige Unterstützung bedanken. Dabei darf sie sich auf rund 6000 Fans in der Barclays Arena freuen. Für Kurzentschlossene sind noch immer Tickets in allen Preiskategorien verfügbar und auch am Spieltag noch an der Abendkasse erhältlich.