(15:14)
Tore
Team-Quoten:
33:23 in Flensburg: HSVH trotz starker erster Hälfte ohne Chance in der „Hölle Nord“
Der Handball Sport Verein Hamburg hat am 28. Spieltag der LIQUI MOLY HBL mit 23:33 bei der SG Flensburg-Handewitt verloren. Bis zur Pause war das Spiel offen, der HSVH lag nur mit einem Tor zurück. Mit fortlaufender Zeit hatte der HSVH aber nicht genug entgegenzusetzen und kassierte seine höchste Saisonniederlage. Casper Mortensen war mit sieben Toren bester Torschütze.
Beim Duell gegen die SG Flensburg-Handewitt musste sich der Handball Sport Verein Hamburg am Samstagabend mit 23:33 geschlagen geben. Vor 5222 Zuschauern in der Flens Arena kamen die Hamburger gut ins Spiel und stellten das Top-Team der SG in der ersten Halbzeit vor eine schwierige Aufgabe. Der HSVH führte sogar einige Zeit und geriet erst kurz vor der Pause in Rückstand. In der zweiten Halbzeit wurde es dann aber deutlich: Flensburg stellte die Hamburger Offensive kalt und ließ den Hamburgern bei ihrem ersten Besuch in der „Hölle Nord“ keine Chance. Der HSVH erzielte nach dem Seitenwechsel nur neun Treffer und konnte nicht verhindern, dass Flensburg am Ende mit zehn Toren vorne lag und dem HSVH die höchste Niederlage der Saison beibrachte.
HSVH führt über weite Strecken der ersten Hälfte
Der HSVH konnte das Spiel als Außenseiter ohne Druck angehen und konnte wieder auf Kapitän Niklas Weller am Kreis setzen, der nach seinem Bänderriss wieder zur Verfügung stand. Dafür fehlte neben den Langzeitausfällen Leif Tissier und Jan Kleineidam kurzfristig auch der kranke Tobias Schimmelbauer und auch Manuel Späth stand nicht zur Verfügung. Der 36-Jährige konnte aufgrund von Rückenproblemen nicht mitwirken und stand nur als Ersatz-Co-Trainer an der Seitenlinie. Zum ersten Mal überhaupt in seiner langen Karriere verpasste Späth in Flensburg verletzungsbedingt ein Ligaspiel.
Flensburg startete mit einer 2:0-Führung in die Partie. Casper Mortensen erzielte per Siebenmeter das erste Hamburger Tor zum 2:1 (3.). Hamburg hielt gegen die favorisierten Flensburger aggressiv und mutig dagegen und konnte nach einer ersten Parade von Johannes Bitter (6.) zum 3:3 ausgleichen (7., Mortensen). Kurz darauf konnten die Hamburger sogar erstmals die Führung übernehmen, als Finn Wullenweber erst das 4:4 (9.) erzielte und Frederik Bo Andersen dann nach einem geblockten Wurf von Niklas Weller den Gegenstoß zum 4:5 (10.) versenkte.
In der 14. Minute verfehlte ein Wurf von Finn Wullenweber dann knapp das Tor und der HSVH verpasste zunächst die Chance, sich mit zwei Toren abzusetzen. Weil Johannes Bitter auf der Gegenseite aber wieder hielt (15.), bot sich Casper Mortensen per Siebenmeter noch einmal die Chance und er traf zum 6:8 (15.). Nur drei Minuten später gelang Flensburg allerdings wieder der Ausgleich. Azat Valiullin hatte den Ball nach einem Gegenstoß nicht im Tor untergebracht und Flensburg im Gegenstoß das 8:8 (18.) erzielt.
Jim Gottfridson brachte die SG dann bei 11:10 (22.) wieder in Führung, der HSVH hatte nun mehrfach seine Mühe mit SG-Keeper Benjamin Buric. In der 22. Minute hielt er erst einen Versuch von Philipp Bauer und auch den Nachwurf von Finn Wullenweber, musste sich dann aber im dritten Anlauf geschlagen geben, als Casper Mortensen den erneuten Abpraller zum 11:11 (22.) verwerten konnte.
Durch Frederik Bo Andersens Tor zum 12:13 (27.) und Wellers Treffer zum 13:14 (28.) hatte der HSVH noch einmal kurz die Nase vorn, vor der Pause drehte Flensburg den Spielstand aber noch auf 15:14 (30.), das Hampus Wanne in letzter Sekunde per Dreher erzielte.
Zweite Halbzeit gehört der SG – HSVH kassiert 0:6-Lauf
Die HSVH-Führung kurz vor der Pause sollte die letzte in diesem Spiel bleiben. In den zweiten 30 Minuten konnten die Hamburger ihre Gegenwehr nicht mehr aufrechterhalten. Flensburg erhöhte bis zur 37. Minute auf 19:15, dem HSVH unterliefen einfache Fehler, Buric hielt oder es fehlte das Wurfglück, wie bei Wullenwebers Pfostenknaller (33.).
Beim Rückstand von vier Toren nahm HSVH-Coach Torsten Jansen eine Auszeit, nach der sich die Hamburger noch einmal rankämpften: Nach Siebenmeter-Tor von Mortensen (19:16, 38.), Forstbauers 19:17 (41.), einer Parade von Jens Vortmann und Dominik Axmanns Tor zum 19:18 (41.) war der HSVH wieder im Spiel und setzte Flensburg noch einmal unter Druck. Nachdem Jens Vortmann dann auch noch einen freien Wurf von Lasse Svan parieren konnte, traf Andersen zum 20:19 (42.), bevor die SG dann Fahrt aufnahm und der HSVH ins Hintertreffen geriet.
Bei 22:19 (45.) ist die SG wieder mit drei Toren in Führung, bei 20:24 (46.) mit vier. Dann kassierte erst Lukas Ossenkopp einer Zwei-Minuten-Strafe (46.) und direkt im Anschluss Niklas Weller (49.). In dieser Phase musste der HSVH die Flensburger dann gewähren lassen und konnte in der Offensive überhaupt keine Impulse mehr setzen. Flensburg spielte seine Klasse aus. Dominik Axmann gelang noch das 22. Hamburger Tor zum 26:22 (49.), dann blieb der HSVH aber zehn Minuten lang ohne Torerfolg. Flensburg hingegen traf weiterhin recht konsequent und machte sechs Tore in Folge, so dass sie uneinholbar davon zogen und das Spiel frühzeitig entschieden.
Erst in der 59. Minute konnte Axmann den Flensburger Lauf durchbrechen. Da stand es bereits 32:22, die Hausherren hatten sich zehn Tore Vorsprung herausgeworfen. Axmann gelang per Dreher das 32:23 (59.). Da auch die SG auf der Gegenseite in der Schlussminute dann noch einmal erfolgreich war, endete das Spiel mit 33:23.
Fokus auf das kommende Heimspiel
Der HSVH ärgerte sich nach dem Spiel über die Höhe der Niederlage, nachdem die erste Halbzeit noch absolut auf Augenhöhe verlief und Flensburg vor eine harte Probe gestellt wurde. Am Ende stand die höchste Saisonniederlage der Hamburger zur Buche, weil in der Schlussphase beim HSVH nichts mehr zusammenlief. Mit Punkten in Flensburg hatten die Hamburger im Kampf um den Ligaverbleib aber eh nicht gerechnet und richteten den Fokus deshalb nach dem Spiel schnell auf das kommende Wochenende. Dann ist der TuS N-Lübbecke zu Gast in der Sporthalle Hamburg (8.5.22, 16:05 Uhr). Hier will der HSVH gegen einen Konkurrenten aus dem Tabellenkeller wichtige Punkte holen, um das Thema Klassenerhalt schnellstmöglich abhaken zu können. Der HSVH steht jetzt mit 22:34 Punkten auf Tabellenplatz 13 und hat weiterhin 9 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Sechs Spiele sind noch zu spielen. Ein Sieg gegen Lübbecke könnte bereits – abhängig von anderen Ergebnissen – den Klassenerhalt sichern.
Ich gratuliere Hannover freundlich zu zwei Punkten. Ansonsten kann ich heute nur meine Mannschaft loben. Das war über ganz weite Strecken genau das, was wir uns vorgenommen hatten und was hier im Bereich des Möglichen war. Dass es dann sogar fast dazu reicht, eventuell sogar zu punkten, hätte ich nicht für möglich gehalten. Leider haben wir es nicht geschafft, das Spiel über die Ziellinie zu bekommen. Torsten Jansen
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (4 Paraden), Vortmann (2) – Mortensen (7 Tore / 3 Siebenmeter), Andersen (4), Axmann (4), Bauer (3), Wullenweber (3), Theilinger (1), Forstbauer (1), Weller, Valiullin, Ossenkopp, Bergemann, Gertges, Feit
Casper Mortensen:
Tore