Abschied nach zwölf Jahren: Finn Wullenweber wechselt zum TV Großwallstadt

Rückraumspieler Finn Wullenweber wird in der kommenden Woche nicht mit dem Handball Sport Verein Hamburg in die Saisonvorbereitung starten. Der 24-Jährige wechselt kurzfristig zum TV Großwallstadt in die 2. Handball-Bundesliga, um sich dort einer neuen Herausforderung zu stellen, die ihn nach zwölf Jahren beim HSVH sportlich und persönlich voranbringen soll.

Finn Wullenweber wird den Handball Sport Verein Hamburg ein Jahr vor dem eigentlichen Ende seines Vertrags verlassen. Der 24-Jährige hat sich mit dem HSVH darauf verständigt, sich in einem anderen Umfeld einer neuen Herausforderung zu stellen und wechselt deshalb kurzfristig zum TV Großwallstadt. Beim letztjährigen Tabellen-14. der 2. Handball-Bundesliga, der in dieser Woche den ehemaligen HSV-Handball-Star Igor Vori als neuen Trainer präsentierte, soll Wullenweber mit seiner Athletik und Wurfstärke den Rückraum verstärken – und durch mehr Spielzeit den nächsten Entwicklungsschritt machen.

„Ich will mich nach so einer langen Zeit in Hamburg einer neuen Herausforderung stellen und mich in einem neuen Umfeld persönlich und sportlich weiterentwickeln“, sagt Wullenweber, der seit der C-Jugend (2010) für den HSVH spielt und in 118 Profi-Spielen im Hamburger Trikot 325 Tore erzielte. Der wurfstarke Rechtshänder hat sich vom A-Jugendlichen zum Erstliga-Spieler entwickelt – und hat noch immer großes Potenzial. Seine Entwicklung stagnierte allerdings zuletzt, so dass nun unter einem neuen Trainer und in einer anderen Mannschaft ein neuer Impuls und der nächste Schritt erfolgen soll.

Neustart in Großwallstadt

Nach einer längeren Verletzungspause in der Spielzeit 2019/20 war Wullenweber auch mit seinen Saisons 2020/21 (26 Spiele, 68 Tore) und 2021/22 (24 Spiele, 44 Tore) nicht vollends zufrieden, spielte nicht an seinem Leistungsmaximum. Immer wieder stellte er zwar eindrucksvoll seine Klasse unter Beweis, wurde aber auch immer wieder von kleineren Rückschlägen ausgebremst. Der Wechsel zum TVG ist ein Neustart für ihn.

Wullenweber kommt aus der damaligen HSV-Jugend und trug als A-Jugendlicher bereits in der Aufstiegssaison der damaligen U23 in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zum erfolgreichen Hamburger Neustart bei. Schon seit der ersten Drittliga-Saison gehörte er fest zum Profi-Kader des HSVH.

Vertrag in Hamburg einvernehmlich aufgelöst

Eigentlich hätte Wullenweber noch ein Jahr Vertrag beim HSVH gehabt, ergreift nun aber schon in diesem Sommer die Chance zu einem Tapetenwechsel. HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke hält Wullenwebers Schritt objektiv gesehen für richtig und sagt: „Wir wissen alle, dass ‚Stulle‘ in Top-Form eine Bereicherung für so gut wie jede Mannschaft ist. Allerdings war seine Situation bei uns zuletzt nicht ganz leicht, weil er durch kleinere Verletzungen nie richtig in Tritt gekommen ist. So sind wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass ein Wechsel neue Reize bringen kann und für ihn der richtige Weg ist. Wir wollten ihm dann natürlich keine Steine in den Weg legen und wir werden seinen Weg weiter sehr interessiert verfolgen. Wir wünschen ihm ganz viel Erfolg beim TVG, der hoffentlich viel Freude an seinen spektakulären Würfen haben wird. Vielen Dank für deinen Einsatz, lieber Stulle!“

Wullenweber freut sich nun auf die neue Aufgabe, der Abschied macht ihn aber natürlich auch ein wenig wehmütig: „Ich danke dem HSVH sehr, dass ich hier als junger Spieler die Möglichkeit bekommen habe, im Profi-Bereich Fuß zu fassen. Der Verein hat mich sehr geprägt und ich habe hier viele schöne Jahre verbracht, viele Freunde gewonnen und wir haben einiges zusammen erreicht. Jetzt freue ich mich aber auf das, was vor mir liegt und auf die neue Chance in Großwallstadt.“