Zwei Niederlagen durch Siebenmeter mit Abpfiff: HSVH bleibt sieglos beim Heide-Cup

Der Handball Sport Verein Hamburg musste sich beim diesjährigen Heide-Cup in Schneverdingen in allen drei Spielen geschlagen geben. Erst unterlag das Jansen-Team am Freitag den Kadetten Schaffhausen, am Samstag den Recken aus Hannover und am Sonntag IFK Kristianstad. Johannes Bitter kehrte nach seiner Knie-OP testweise ins Tor zurück.

Freitag: HSVH – Kadetten Schaffhausen 30:31 (15:14)

Hochspannung gab es gleich beim ersten HSVH-Spiel am Freitagabend: Die Hamburger und die Kadetten Schaffhausen lieferten sich vor 600 Zuschauern in der KGS Sporthalle in Schneverdingen einen packenden Fight. Die Entscheidung fiel erst mit einem Siebenmeter in buchstäblich letzter Sekunde: Kadetten-Toptorschütze Odinn Rikhardsson (7) verwandelte den Ball zum 31:30 (14:15)-Siegtreffer. Es war die erste und einzige Führung im gesamten Spiel für den Schweizer Meister. Bester Werfer des HSV Hamburg war Dani Baijens (5).

Für den HSVH stand Johannes Bitter gegen die Kadetten 15 Minuten lang im Tor, um nach seiner Knie-OP zum Ende der vergangenen Saison einen ersten Test unter Wettkampfbedingungen zu machen. Auch am Samstag und am Sonntag stand Bitter für jeweils eine Halbzeit im Tor und zog ein positives Fazit aus diesem ersten „Arbeitstest“: „Mir geht es gut, ich bin soweit zufrieden. Es gibt sicherlich noch Sachen, die wir jetzt tun müssen. Das werden wir mit den Ärzten besprechen, damit das alles den richtigen Weg geht. Aber der Test hat sich gelohnt und jetzt schauen wir mal, was in den nächsten zwei, drei Wochen passiert“, sagte Bitter.

Torschützen HSVH: Baijens (5 Tore), Mortensen (4), Andersen (4), Magaard (3), Valiullin (3), Bergemann (3), Weller (3), Tissier (2), Ilic (1), Severec (1), Lassen (1)

Samstag: TSV Hannover-Burgdorf – HSVH 29:25 (15:11)

Am Samstag musste der HSVH auch im zweiten Spiel eine Niederlage hinnehmen. Der TSV Hannover-Burgdorf von Trainer Christian Prokop setzte sich in einer packenden Partie mit 29:25 (15:11) gegen den HSVH durch. Bester Werfer war Junioren-Weltmeister Justus Fischer (7), für die Hamburger erzielte Caspar Mortensen sechs Tore. Beim HSVH kamen erneut alle Akteure zum Einsatz, für Tomislav Severec war das Spiel allerdings vorzeitig beendet: Der kroatische Neuzugang landete bei einer Offensivaktion unglücklich auf dem Arm und zog sich eine Platzwunde am Ellenbogen zu, die genäht werden musste. Somit konnte er auch am Sonntag nicht mehr mitwirken.

Torschützen HSVH: Mortensen (6), Andersen (4), Lassen (3), Magaard (3), Bergemann (2), Ilic (2), Niemann (1), Hartwig (1), Tissier (1), Weller (1), Baijens (1)

Sonntag: IFK Kristianstad vs. HSV Hamburg 31:30 (11:14)

Am Sonntag trat der HSVH im Spiel um Platz drei an, der beim diesjährigen Internationalen Heide-Cup 2023 an IFK Kristianstad ging. Der schwedische Meister und Pokalsieger lag gegen den HSVH zunächst über weite Strecken zurück, drehte im zweiten Durchgang jedoch die Partie. Erneut war es ein Siebenmeter nach dem Schlusspfiff, der die Partie entschied: Nach einer hochspannenden Schlussphase erzielte Albin Selin mit einem Siebenmeter den Siegtreffer zum 31:30 (11:14). Beste Werfer der Partie waren Ludvig Aström sowie Casper Mortensen und Dani Baijens, die alle achtmal trafen. „Ich finde wir haben uns im letzten Spiel deutlich verbessert, aber wir haben immer noch viele Fehler gemacht und müssen uns noch weiter verbessern“, sagte Casper Mortensen, „das Gute ist aber, dass wir noch ein bisschen Zeit haben.“

Auch Johannes Bitter zieht trotz der drei Niederlagen ein positives Fazit: „Klar ist Handball immer ein Ergebnissport, aber das ist in der Vorbereitung jetzt nicht ganz so relevant. Es haben alle gespielt und konnten sich zeigen, das ist auch wichtig mit Blick auf die Saison. Letztes Jahr haben wir die knappen Spiele hier gewonnen, dieses Jahr leider nicht. Aber das stresst uns jetzt nicht.“

Torschützen HSVH: Baijens (8 Tore), Mortensen (8), Tissier (4), Weller (3), Bergemann (2), Valiullin (2), Ilic (1), Lassen (1), Andersen (1)

Erkenntnisreiches Wochenende für Trainer Jansen

Für Trainer Torsten Jansen war das Turnier zwar vom Ergebnis nicht erfolgreich, brachte aber wertvolle Erkenntnisse und Spielpraxis für alle Spieler: „Es war in zwei Spielen ganz knapp. Das ist ein Punkt, den es jetzt für uns zu bearbeiten gibt. Gegen Hannover haben wir mit einer wirklich nicht so guten Leistung zwar ein bisschen deutlicher verloren, aber es war trotzdem nicht so, dass wir gar keine Chance hatten. Natürlich sind die Jungs jetzt ein bisschen geknickt, schließlich haben wir hier letztes Jahr noch gewonnen. Das müssen wir jetzt auch aus den Köpfen rausbekommen. Bis zum Saisonstart haben wir noch ein paar Spiele und ein paar Trainingseinheiten und werden da das ein oder andere sicherlich nochmal besprechen und in der Halle aufarbeiten. Und dann fängt die Saison erst an. Und bei unserem Auftaktprogramm werden wir da ganz locker rangehen. Natürlich mit der nötigen Einstellung, die wir immer an den Tag legen wollen und die hier am Wochenende auch vorhanden war. Aber wir haben einige grundlegende Dinge noch nicht so gut gemacht, wie wir sie normalerweise machen.“

Der Trainer hat seiner Mannschaft nach dem intensiven Turnier nun zwei trainingsfreie Tage verordnet. Am Mittwoch kommt die Mannschaft wieder zusammen und tritt dann am Abend zum Testspiel beim Zweitliga-Aufsteiger TuS Vinnhorst an.