Schwere Aufgabe in der Ferne: HSVH beim ThSV Eisenach gefordert

Am 10. Spieltag der LIQUI MOLY HBL ist der Handball Sport Verein Hamburg auswärts beim ThSV Eisenach gefordert. Dort wollen die Hamburger die Heimstärke, der zu Hause ungeschlagenen Eisenacher brechen und zwei Punkte mit an die Elbe nehmen. Anpfiff der Begegnung in der Werner-Assmann-Halle ist am Freitag, den 20. Oktober, um 20:00 Uhr.

So spannend wie zu Beginn der diesjährigen Saison war der Blick auf die Tabelle in der „stärksten Liga der Welt“ lange nicht mehr. Zwischen dem 8. und 18. Tabellenplatz liegen momentan lediglich zwei Verlustpunkte. Mittendrin: der HSV Hamburg und sein kommender Gegner – der ThSV Eisenach. Die Hamburger befinden sich nach neun Spielen mit 8:10 Punkten an neunter Stelle, während die Thüringer mit 7:11 Punkten den 12. Platz belegen.

Aufsteiger bisher absolute Heim-Macht

Der Aufsteiger aus Eisenach kann mit seinem Saisonstart sehr zufrieden sein. Direkt das erste Spiel der Saison gewann der ThSV in eigener Halle mit 31:30 gegen den Bergischen HC. Auch in den folgenden Spielen sammelte das Team von Trainer Mischa Kaufmann wichtige Punkte. Auffällig dabei: jeden der bisher sieben Punkte holte der ThSV vor heimischem Publikum in der Werner-Assmann-Halle. Auswärts blieben die Eisenacher dagegen bisher ohne Erfolg (0:10 Punkte). Zuletzt verloren die Wartburgstädter beim VfL Gummersbach mit 31:37.

Welch Faktor die besondere Atmosphäre in der altehrwürdigen Werner-Assmann-Halle darstellen kann, musste kürzlich der amtierende Pokalsieger, die Rhein-Neckar Löwen, erfahren und sich mit 26:29 beim ThSV geschlagen geben. Schlüssel zu den Heimerfolgen ist dabei sicherlich die lautstarke Unterstützung von den Rängen, kombiniert mit der robusten Verteidigung der Thüringer. In der Heim-Tabelle hat der ThSV mit nur 108 Gegentoren momentan die zweitbeste Abwehrreihe der Liga.

Duell der Top-Torjäger

Auch offensiv weist der ThSV direkt zu Saisonbeginn seine Erstliga-Tauglichkeit nach. Spielgestalter Manuel Zehnder erhält nach seinem Wechsel vom HC Erlangen viel Vertrauen und zahlte dieses bisher mit 63 Toren und 20 Tor-Vorlagen zurück. Er bildet zusammen mit Ivan Snajder (42 Tore) und Alexander Saul (39 Tore) ein spielstarkes Offensiv-Trio.

Zehnder liegt mit seinen 63 Torerfolgen auf Platz drei in der aktuellen Torschützenliste und ist somit einer der Verfolger von Casper U. Mortensen, der mit aktuell 69 Toren weiterhin der beste Torschütze der LIQUI MOLY HBL ist. In der Hamburger Offensive überzeugt neben Mortensen bisher auch dessen dänischer Landsmann Jacob Lassen, der mit 80 Torbeteiligungen (40 Tore und 40 Tor-Vorlagen) einen der besten Werte der Liga vorweist.

HSVH mit defensiven Baustellen

Während es in der Offensive für den HSVH bisher gut läuft, hatte die Jansen-Sieben zuletzt Schwierigkeiten im Abwehrverbund. Im vergangenen Heimspiel gegen den TVB Stuttgart musste der HSVH 36 Gegentore hinnehmen und verlor somit zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel in eigener Halle (Endstand 31:36).

Trainer Torsten Jansen ist sich dieser Situation bewusst: „Wir haben unsere Baustellen und müssen stetig daran arbeiten sie zu verbessern. Die Teams sind diese Saison noch ausgeglichener und jedes Spiel ist eine Bewährungsprobe. Da benötigt es in allen Begegnungen harte Arbeit und beste Leistungen.“

„Wir wissen, was für eine schwere Aufgabe ansteht“

Auf die Charakteristik eines Auswärtsspiels in Eisenach ist Jansen ebenfalls eingestellt und fügt an: „Welch Atmosphäre uns dann dort erwartet, durfte ich bereits als Spieler und auch als Trainer während der Zweitliga-Saison erfahren. Wir wissen, was für eine schwere Aufgabe ansteht und welche Leistungen der ThSV mit der Unterstützung der eigenen Fans abrufen kann.“

Der Ausfall von Spielgestalter Dani Baijens nach dessen Mittelhandbruch im Heimspiel gegen den TVB Stuttgart, wird diese Aufgabe zusätzlich erschweren. Der 25-jährige Niederländer wurde jedoch bereits erfolgreich operiert und befindet sich auf dem Weg der Besserung.

In der von Jansen angesprochenen Zweitliga-Saison 2020/21 war der HSVH zuletzt in Eisenach gefordert und konnte einen 30:24-Auswärtssieg feiern. Neben dem Trainer waren damals bereits Leif Tissier, Thies Bergemann, Dominik Axmann und Kapitän Niklas Weller für den HSVH aktiv. Sie alle wissen also bereits, wie man ein Auswärtsspiel beim ThSV erfolgreich gestaltet.

Bedingt durch die ausgeglichene Tabellensituation ist die kommende Partie für beide Mannschaften von großer Bedeutung. Der HSVH wird alles daransetzen, mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung erneut zwei Punkte aus Eisenach mit an die Elbe zu bringen und sich damit in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen. Übertragen wird die Partie am Freitag ab 19:40 Uhr live bei Dyn.