Schwere Aufgabe in der Ferne: HSVH zu Gast bei den Füchsen Berlin

Nach dem deutlichen Heimsieg gegen den HC Erlangen reist der Handball Sport Verein Hamburg zu den Füchsen nach Berlin. Der HSVH wird in der Max-Schmeling-Halle erneut eine herausragende Teamleistung zeigen müssen, um gegen das Top-Team aus der Hauptstadt bestehen zu können.

Im Rahmen des 14. Spieltags der LIQUI MOLY HBL trifft der HSV Hamburg am Sonntag, den 26. November, um 15:00 Uhr auf die zweitplatzierten Füchse Berlin. Die Hauptstädter spielen bisher eine sehr überzeugende Hinrunde und sind mit 21:3 Zählern punktgleich mit Tabellenführer SC Magdeburg. Der HSVH belegt nach dem Heimsieg über Erlangen den 10. Platz mit 12:14 Punkten.

Füchse bis zum vergangenen Spieltag ohne Niederlage

Am 13. Spieltag mussten sich die Füchse durch eine 26:30-Niederlage beim Rekordmeister THW Kiel zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben. Das Team von Trainer Jaron Siewert verlor somit die Tabellenführung und steht aufgrund des schlechteren Torverhältnisses im Vergleich zum SCM auf dem 2. Platz.

Zuvor führten die Berliner fünf Spieltage lang die Tabelle der Handball-Bundesliga an und gaben bis dahin nur einen Punkt beim 30:30-Unentschieden in Gummersbach ab. Vor eigenem Publikum waren die Füchse hingegen in dieser Saison immer siegreich und stehen bei einer Bilanz von 10:0 Punkten. Auch international läuft es beim Hauptstadt-Club nach Plan. Im EHF-Pokal qualifizierten sich die Berliner unter Woche durch einen 33:32-Auswärtssieg bei Dinamo Bukarest für die Hauptrunde.

Berlin mit starkem Kollektiv und individueller Klasse

Die guten Leistungen der Berliner sind in vielen Statistiken ablesbar. Das Team wirft pro Spiel 33,33 Tore bei einer Wurfquote von 70,67% und weist damit jeweils die besten Werte der Liga auf. Herausragender Spieler in der Offensive ist Mathias Gidsel. Der dänische Nationalspieler kommt in dieser Saison bereits auf 92 Tore sowie 56 Tor-Vorlagen und hat damit die meisten Torbeteiligungen in der HBL.

Neben Gidsel überzeugen in der Offensive seine beiden Landsmänner Lasse Andersson (73 Tore) und Hans Lindberg (66 Tore). Routinier Lindberg ist mit seinen 42 Jahren noch immer einer der besten Außenspieler der Liga. Seine Wurfquote liegt sogar bei 83,54%. Zudem traf er bereits 41-fach per Siebenmeter-Wurf – ligaweit der zweitbeste Wert.

Bestens unterstützt wird das dänische Trio in der Offensive von Kreisläufer Mijajlo Marsenic, der mit 47 Treffern der torgefährlichste Spieler auf seiner Position ist. Defensiver Rückhalt bei den Berlinern ist Torhüter Dejan Milosavljev. Er hielt bereits 142 Würfe und mit 45,45% fast die Hälfte aller Siebenmeter-Versuche gegen ihn. Beide Werte sind ebenfalls ligaweite Bestmarke.

Beispiellose Jugendarbeit bildet Grundgerüst

Bemerkenswert bei den Berlinern ist die Integration der eigenen Jugendspieler in den Profikader. Durch eine Kooperation mit dem 1. VfL Potsdam haben viele Jungfüchse die Möglichkeit, Spielpraxis und Wettkampfhärte in der 2. Handball-Bundesliga zu sammeln und sich für Einsätze bei den Berlinern zu empfehlen.

Den endgültigen Sprung in den Profi-Kader geschafft, hat Mittelmann Nils Lichtlein. Der 21-jährige Neu-Nationalspieler absolvierte in der aktuellen Saison alle 12 Ligaspiele für die Berliner und war an 47 Toren beteiligt. Mit ihm zusammen gewannen weitere fünf Jungfüchse im Sommer mit der U21-Nationalmannschaft den WM-Titel.

Mit dabei war auch HSVH-Neuverpflichtung Moritz Sauter, der ebenfalls vom Doppelspielrecht profitiert. In Potsdam lenkt er Spiel für Spiel das Geschehen und erhielt in dieser Saison bereits erste Spielminuten in der EHF European League. Dass der Mittelmann mit dem VfL aktuell sogar um den Aufstieg in die LIQUI MOLY HBL mitspielt, zeigt das enorme Potential, auf das die Berliner zurückgreifen können.

HSVH wartet noch auf Punkte gegen die Füchse

Seit dem Aufstieg in die LIQUI MOLY HBL konnte der HSVH gegen die Berliner zwar einige Male mithalten, doch ging bislang immer sieglos vom Feld. In der 2. Runde des DHB-Pokals der Saison 21/22 standen die Hamburger ganz kurz vor einem Erfolg. Durch den Siegtreffer von Paul Drux 10 Sekunden vor Schluss ging das Spiel jedoch knapp mit 28:29 verloren.

In der vergangenen Saison hielt das Team von Trainer Torsten Jansen beim Auswärtsspiel in Berlin lange mit, musste sich aber mit 32:36 geschlagen geben. Am Ende stand dennoch eine kämpferische Leistung beim Favoriten, dank der man das Spiel lange offenhalten konnte.

Hamburger wollen starke Abwehrleistung bestätigen

Mit dem deutlichen 31:23-Heimsieg gegen den HC Erlangen zeigte der HSVH nach zwei knappen Niederlagen eine gute Reaktion und belohnte sich für die eigene Leistung mit zwei Punkten. Selbstvertrauen dürfte besonders die Abwehrleistung gebracht haben, denn die Hamburger haben zuvor in keinem Saisonspiel weniger Gegentore erhalten.

Vor dem Spiel gegen die beste Offensive der Liga, kommt die gefundene Kompaktheit in den eigenen Abwehrreihen sicherlich gut gelegen. Diese wird das Team am Sonntag erneut benötigen, um gegen die Füchse mithalten zu können. Die Übertragung des Spiels bei Dyn beginnt am Sonntag um 14:30 Uhr.