Turnierbericht: U13 wird Vize-Weltmeister bei Mini WM!

Für die U13 stand am ersten Wochenende des neuen Jahres gleich ein Highlight an: die Teilnahme an der Handball Mini WM in Hannover. Der TSV Anderten machte als Ausrichter diese Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Spieler und mitgereisten Familienangehörigen. Zwei Tage lang gab es eine unglaubliche Stimmung in den Hallen und D-Jugend Handball auf sehr hohem Niveau zu sehen. Die U13 spielte als Vertreter Mazedoniens ein sehr starkes Turnier und wird Vize-Weltmeister.

Tag 1: Es geht los

Am Freitag, dem 04.01.2019, ging es für die U13 nach Hannover, wo der TSV Anderten traditionell zur Mini Weltmeisterschaft für D-Jugendmannschaften eingeladen hatte. Bei diesem Turnier wird der Spielplan der Männer WM nachgespielt. Dazu wurde im Vorfeld des Turniers jedem Teilnehmer eine Nation zugelost: die U13 trat für Mazedonien an. Bei diesem Turnier wird alles geboten, was auch die WM der großen Vorbilder ausmacht: Mannschaftshotel, Eröffnungsfeier, Nationaltrikots, Nationalhymnen vor jedem Spiel, Durchsage des Torschützen, Nennung des Torhüters nach einer Parade und tolle Stimmung in den Hallen.

Nach der Ankunft im Leonardo Hotel wurden die Nationaltrikots verteilt. Das knallige gelb sorgte für einige Begeisterung bei den Jungs. Und schon ging es weiter zum Höhepunkt, der Eröffnungsfeier. Nach einer kurzen und launigen Eröffnungsrede wurde die Halle frei zum Toben und Kontakte knüpfen inklusive Poolparty und Döner gegeben. Nach dem Ende der Veranstaltung gingen die Jungs glücklich und müde ins Bett.

Tag 2: Vor- und Hauptrunde

Am nächsten Morgen wurden die Jungs schon um 07:00 Uhr geweckt, um zum Frühstück zu gehen. Danach ging es dann auch schon los zu einer der vier Hallen, in denen parallel gespielt wurde. Auch dort wurde den Spielern die Weltmeisterschaft gleich mit der Ankunft in der Halle vor Augen geführt, hatte doch jede Mannschaft ihre eigene mit dem Teilnehmerland markierte Kabine. Nun ging es endlich los. Einlaufen mit der Nationalflagge vorweg, gefolgt vom ersten Gegner Island (MTV Dänischenhagen), dann Aufstellung beider Mannschaften und Abspielen der Nationalhymnen. Die Spielzeit betrug zunächst 1×14 Minuten. Die Jungs waren im ersten Spiel noch etwas müde – ihnen unterliefen viele technische Fehler und auch die Bewegung im Angriff war noch etwas sparsam. Die Isländer gaben nie auf und fanden die eine oder andere Lücke in der Abwehr Mazedoniens, sodass das Spiel knapp 7:5 gewonnen wurde.

Danach ging es gegen Spanien (HSG Dudenhofen), die souverän in der Pfalz-Liga ihre Kreise ziehen, und im ersten Spiel bereits zeigten, dass hier ein sehr starker Gegner warten würde. Die körperlich überlegenen Spanier gestatteten den Mazedoniern zunächst nur sehr wenig Torchancen und die mazedonische Abwehr fand keinen Zugriff. So stand es sehr schnell 0:3 und 2:6. Aufgerüttelt durch diesen Rückstand fand die Mannschaft dann besser ins Spiel, sodass sich bis zum 5:9 ein ausgeglichenes Spiel entwickelte. Nach dem Gegentreffer zum 5:10 ging dann ein weiterer Ruck durch die mazedonische Mannschaft. Die Herausforderung wurde jetzt endgültig angenommen. Die Abwehr stand besser, zwang die Spanier zu Fehlern und auch im Angriff wurden die Lücken in der spanischen Verteidigung gefunden. Tor um Tor kämpfte man sich heran, bis der Anschluss wieder hergestellt war (9:10). Im Kampf um den Ball erzielten die Spanier dann noch einen Treffer und das Spiel war zu Ende. In diesem Spiel zeigte sich bereits das hohe Niveau des Turniers, in dem man über die gesamte Spielzeit eine Topleistung bringen musste, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Wollte man also einen der ersten drei Plätze belegen, die zum Einzug in die Hauptrunde berechtigten, mussten die Mazedonier noch einen Gang zulegen.

Der nächste Gegner Japan (AC/Eintracht Berlin) hatte seine ersten beiden Spiele gewonnen und war ein Kandidat für die Hauptrunde. Die Mazedonier waren also gewarnt, auf einen weiteren guten Gegner zu treffen. Diesmal gelang der Start und man legte durch eine gut stehende Abwehr und schöne Pässe im Angriff ein 4:1 vor. Auch danach ließen die Spieler nicht nach. Nach dem 9:5 schlichen sich aber Unkonzentriertheiten und unnötige Fehlpässe in das Spiel ein, sodass Japan 30 Sekunden vor Ende der Partie noch einmal auf 9:8 herankam. Doch Mazedonien gab den Ball nicht mehr ab und gewann dieses Spiel.

Anschließend folgte Bahrain (TSV Burgdorf), die ihr Spiel gegen Japan nur mit einem Tor verloren hatten. Auch hier legte Mazedonien gleich konzentriert los und führte schnell mit 5:1. Nach einigen Fehlwürfen kam Bahrain auf 5:3 heran. Dies schmeckte den Mazedoniern nicht und aus einer sicheren Abwehr heraus wurde vorne das Tor wieder getroffen. So stand es wenig später 8:4 und nach weiteren Gegenstößen mit dem Schlusspfiff ein 12:4 für Mazedonien auf der Anzeigetafel.

Im abschließenden Gruppenspiel wurde gegen Kroatien (TSV Anderten 2) gespielt. Die Kroaten hatten ihre Spiele bis dahin verloren, zeigten aber einen nimmermüden Einsatz und Kampfwillen, unterstützt von den lautstarken kroatischen Fans. Die Mazedonier starteten gut in die Partie. Durch eine sichere Abwehr wurden zahlreiche Bälle gewonnen und für Gegenstöße genutzt. Die Kroaten zeigten jedoch, dass sie jede sich bietende Chance nutzen können und fanden immer wieder Lücken in der Abwehr Mazedoniens. Am Ende gewannen die Mazedonier diese Partie mit 14:4, sodass das Team sich hinter Spanien und vor Japan für die Hauptrunde qualifizierte. Zusammen mit diesen beiden Mannschaften ging es dann für die ersten beiden Hauptrundenspiele in eine nahe gelegene Halle, in der bereits Serbien, Deutschland und Russland warteten. Die Punkte aus den Spielen gegen die Spanier und Japaner wurden mit in die Hauptrunde genommen, sodass die Mazedonier mit 2:2 Punkten starteten.

Ohne Verspätung ging es mit den Spielen der Hauptrunde los. Für den Einzug in das Halbfinale mussten alle Spiele gewonnen werden – entsprechend motiviert ging die Mannschaft die Herausforderung an.

Im ersten Spiel wartete Serbien (JSG Rheinbach/Königsdorf), die die Hauptrundengruppe ohne Punktverlust anführten. Die Mazedonier waren jetzt aber richtig im Turnier und wollten unbedingt ins Halbfinale einziehen. Entsprechend motiviert wurde das Spiel angegangen. Das Team stellte eine sehr gute und bewegliche Abwehr, die die Serben vor große Probleme stellte. Vorne wurden die freien Mitspieler gefunden, so dass man sich gleich mit 3:0 absetzen konnte. Dann kamen auch die Serben besser ins Spiel und zeigten, warum sie auf Platz eins der Tabelle standen. Nach schönen Toren der Serben stand es nach sechs Minuten 4:2. Dann gelang es den Mazedoniern, sich in der Abwehr noch weiter zu steigern. Die Serben gaben nicht auf und versuchten, mit aller Macht an der Abwehr vorbeizukommen, doch die Mazedonier konnten die meisten 1:1 Duelle für sich entscheiden und schöne Ballgewinne erzielen, die dann in schnelle Tore umgewandelt wurden. Über 7:2 nach neun Minuten wurde die Führung weiter ausgebaut. Nach 14 Minuten hatte Mazedonien dieses wichtige Spiel mit 9:4 gewonnen und war dem Halbfinale einen großen Schritt nähergekommen.

Zum Abschluss des Tages ging es noch gegen das Team von Russland (HSG Nordhorn). Auch hier schwor sich das mazedonische Team noch einmal ein, um auch noch das letzte Spiel des Tages siegreich zu gestalten. Grundstein sollte wieder eine sichere Abwehr sein. Dies wurde vom Team hervorragend umgesetzt. Zwar gingen der Gegner mit 1:0 in Führung, aber danach stand die mazedonische Abwehr sehr sicher und erlaubte Russland nur wenige freie Würfe. Auch im Angriff ließ man den Ball gut laufen und erspielte sich immer wieder Lücken in der russischen Abwehr. So stand es nach fünf Minuten 4:1 für Mazedonien. Dann erzielten die Russen wieder einen sehenswerten Treffer. Nach dem 6:3 vereitelte die mazedonische Abwehr die nächsten russischen Angriffsbemühungen. Die gewonnen Bälle wurden schnell nach vorne gespielt und so die Führung immer weiter ausgebaut. Der Gegner gab aber nie auf und verlangten den Mazedoniern alles ab. Nach 14 Minuten gewann Mazedonien gegen Russland mit 12:3.

Tag 3: Das Finale

Wecken war wieder um 07:00 Uhr und dann ging es auch schnell wieder zum Frühstück, da bereits um 09:40 Uhr das letzte Hauptrundenspiel gegen Deutschland (JSG Weserbergland) stattfinden sollte.

Das deutsche Team hatte am Vorabend ein grandioses Spiel gegen Spanien abgeliefert und dem spanischen Team mit einem 10:7 die erste Niederlage beigebracht. Die Leistung der Deutschen ist umso höher zu bewerten, da sie mit einer Mannschaft des jüngeren Jahrgangs am Start waren. Die körperliche Unterlegenheit hatten sie mit einer tollen läuferischen Leistung absolut wettgemacht. Hier waren die Mazedonier also gewarnt, auf einen Gegner zu treffen, der einem alles abverlangen würde. Durch die Niederlage der Spanier, die auch gegen Japan in der Gruppenphase nicht über ein Unentschieden hinauskamen, würde ein Sieg gegen Deutschland sogar Platz eins der Gruppe bedeuten. Frisch und ausgeruht und hoch motiviert begann man das Spiel. Die Abwehr stand von Beginn an sehr sicher und gestattete den Deutschen fast kein Durchkommen. Die gewonnen Bälle wurden vorne mit sehenswerten Pässen an den freien Mitspieler gebracht. So stand es nach 5 Minuten bereits 5:0 für die Mazedonier. Besonders in der Abwehr zeigte sich hier die körperliche Überlegenheit der Mazedonier. Nach acht Minuten stand es dann sogar 8:1 für Mazedonien. Danach verlief das Spiel ausgeglichen. Die Angriffe wurden auf beiden Seiten sehr schnell abgeschlossen, so dass noch viele Tore auf beiden Seiten fielen. Am Ende gewann Mazedonien mit einer starken Leistung gegen Deutschland mit 13:6. Das Halbfinale war erreicht!

Dann war es zwei Stunden später Zeit für die Halbfinalspiele. Da inzwischen alle Mannschaften in der Sporthalle Eisteichweg eingetroffen waren, um dort ihre Spiele zu bestreiten, war die Halle voll und die Stimmung unglaublich toll. Jede Mannschaft wurde lautstark angefeuert und jedes Tor und jede gelungene Abwehraktion gefeiert. Vor dieser Kulisse zu spielen, machte jedem Spieler unheimlich viel Spaß.

Zuerst Mazedonien gegen Ungarn (Handball Lemgo), dann Katar gegen Spanien. Die Halle machte beim Einlaufen beider Mannschaften wieder lautstark Stimmung. Gleich der erste Angriff wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Abwehr stand gleich von Beginn und konnte den ersten Angriff der Ungarn erfolgreich abwehren. Vorne legte man gleich nach und führte 2:0. Die Mazedonier zeigten eine unglaublich starke Abwehrleistung. Jeder Spieler verteidigte sehr gut und wenn doch einmal ein 1:1 Duell verloren wurde, kam die Hilfe des Mitspielers. Aber auch die Ungarn hielten dagegen und gingen mit vollem Tempo in jede Aktion. Nach sechs Minuten stand es so 5:3 für Mazedonien. Es war immer wieder die Abwehr der Mazedonier, die Bälle gewann und für Sicherheit im Spiel nach vorne sorgte. So hatte sich Mazedonien nach elf Minuten einen 9:5 Vorsprung erarbeitet. Das Tempo des Spiels erhöhte sich noch einmal. Ungarn traf postwendend zum 9:6. Danach fiel das 9:7 für Ungarn. Aber Mazedonien antwortete mit dem 10:7. In dieser Phase war das Tempo des Spiels enorm hoch. Ungarn kam noch auf 10:8 heran. Dann aber endete dieses klasse D-Jugendspiel. Mazedonien war im Finale!

Im Endspiel traf man auf Katar (JSG Melsungen), das in einem tollen Halbfinale Spanien mit 9:7 besiegen konnte. Die Zuschauer hatten zwei spannende D-Jugendspiele auf hohem Niveau gesehen. Und noch war nicht Schluss. Es folgten weitere Platzierungsspiele und das Spiel um Platz drei, den sich Spanien mit einem 9:5 über Ungarn sicherte.

Dann folgte der nächste Höhepunkt des Turniers: Der Einlauf aller Nationen. Jede Mannschaft lief noch einmal unter dem Applaus aller Zuschauer in die proppevolle Halle ein. Über 700 Zuschauer sorgten für eine Gänsehaut-Atmosphäre. Dazu dann noch eine Überraschung der Veranstalter: Das Maskottchen der Männer WM „Stan“ war angereist! Mit vielen La Ola-Wellen wurden die Mannschaften gefeiert. Dann kam noch die Wahl des besten Spielers des Turniers. Diese hatte sich der Rückraumlinksspieler der Spanier verdient. Danach wurde auch der beste Torhüter des Turniers ausgezeichnet. Hier wurde unser Bjarne von den Trainern gewählt. Herzlichen Glückwunsch an beide Spieler!

Dann ging es Schlag auf Schlag weiter. Alle dagebliebenen Spieler und Fans sorgten für eine geniale Stimmung in der Halle. Nachdem bisher alle Spiele 1×14 Minuten dauerten, ging das Finale noch einmal über 2×15 Minuten. Wieder Einlaufen in die brodelnde Halle. Anwurf Mazedonien. Der erste Angriff wurde von der katarischen Abwehr abgewehrt. Den direkten Gegenstoß konnten sie allerdings nicht im Tor unterbringen. Auch der zweite Angriff der Mazedonier wurde abgewehrt und dann fiel nach zwei Minuten auf der Gegenseite der erste Treffer für Katar. Die Phase des Abtastens war vorbei. Auch der nächste Angriff der Mazedonier fand keinen erfolgreichen Abschluss. Auf beiden Seiten standen hervorragende Abwehrreihen. Auf der einen Seite die körperlich präsente, sehr bewegliche Abwehr Katars, auf der anderen Seite die sehr schnelle Abwehr Mazedoniens. So entwickelte sich ein hochklassiges D-Jugendspiel. Nach 10 Minuten stand es 4:4. Dann konnte Katar auf zwei Tore Vorsprung erhöhen und verteidigte diesen Vorsprung bis zum Halbzeitstand von 6:8.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit mangelte es dann an Bewegung im Angriffsspiel Mazedoniens. Hier fehlte dann doch etwas die Kraft. Man kam nicht mehr an den körperlich überlegenden Gegenspielern vorbei. Katar nutze dies für einen schon beinahe vorentscheidenden 3:0 Lauf und führten nach 20 Minuten mit 6:11. Die Mazedonier gaben aber nie auf und kämpften sich nach dem 8:13 noch einmal auf drei Tore heran. Näher kam man aber nicht mehr heran, da die Spielzeit allmählich ablief. Die Kataris spielten das Spiel clever zu Ende und gewannen verdient mit 16:11. Beide Mannschaften lieferten ein sehr gutes D-Jugendspiel ab, bei dem den Mazedoniern am Ende des langen Turniers etwas die Kraft fehlte, um eine sehr gute katarische Mannschaft zu bezwingen. Der Titel des Weltmeisters geht zu Recht nach Katar. Gratulation nach Katar bzw. Melsungen. Die Mazedonier waren zuerst enttäuscht, hatten aber ein bärenstarkes Turnier gespielt und können stolz auf sich sein.

Mit der Siegerehrung endeten drei tolle Tage in Hannover. Spieler und Fans waren erschöpft, aber glücklich. Alle hatten ein unvergessliches Event erlebt. An den Turnierveranstalter, den TSV Anderten, mit allen freiwilligen Helfern und Schiedsrichtern ein großer Dank aus Hamburg. Ihr habt hunderte von Kindern glücklich gemacht. Ihr seid großartig!

Wir hoffen, dass die Veranstalter auch für das nächste Jahr eine Lösung finden und das Event wieder stattfinden kann. Diese tolle Veranstaltung muss einfach weiter gehen.

Zum Abschluss noch ein großer Dank an die mitgereisten Fans. Es war unglaublich toll, was die Eltern auf die Beine gestellt haben, um das mazedonische Team zu unterstützen!

Es spielten für Mazedonien bzw. den Handball Sport Verein Hamburg:

Bjarne und Philipp im Tor sowie Connor, Freddy, Gustav, Jesper, Lasse, Luca, Marc Alexander, Marin, Nils und Robert im Feld.