„Alles halb so wild“ – HSVH-Team zum Check im Urologikum Hamburg
Für die Zweitliga-Profis des Handball Sport Verein Hamburg stand in der vergangenen Woche ein etwas ungewöhnlicher Termin auf dem Programm. Alle Spieler unterzogen sich im Urologikum Hamburg einer Vorsorgeuntersuchung und damit für die Themen Männergesundheit und Vorsorge sensibilisieren.
Leichte Nervosität war den Spielern des Handball Sport Verein Hamburg vor dem Mannschaftstermin im Urologikum Hamburg durchaus anzumerken. Zwar sind die Zweitliga-Profis als Leistungssportler regelmäßige Untersuchungen und Behandlungen gewohnt, urologische Untersuchungen gehören aber im Sport nicht zum Standardprogramm. Vielen Spielern war unklar, was genau bei der Vorsorgeuntersuchung durch die Urologen Dr. Jan Geiger und Dr. Henrik Suttmann passiert. Schon im Vorfeld geisterten einige „Horror-Szenarien“ durch die Mannschaft. Und genau das war die Idee des Termins: auch junge Männer für das Thema Männergesundheit zu sensibilisieren und aufzuklären, so wie es die tägliche Aufgabe der Spezialisten Dr. Geiger und Dr. Suttmann ist. Denn für viele Männer ist der Besuch beim Urologen noch immer eine große Hürde. Zu Unrecht, wie nicht nur die beiden Ärzte finden, sondern wie auch die HSVH-Spieler feststellen durften nachdem sie sich einem kurzen Check unterzogen haben. „Das ist am Ende alles recht unproblematisch. Das haben wir heute auch den Jungs zeigen können, dass auch eine kleine Ultraschall-Untersuchung schon vieles zeigen kann. Mit wenig Aufwand kann schon viel erreichbar sein. Und da wollen wir weiter aufklären“, erklärt Dr. Geiger.
„Thema steht sonst nicht so häufig auf dem Zettel“
„Das ist definitiv ein Thema, das bei jungen Menschen sonst nicht so häufig auf dem Zettel steht“, muss auch Linksaußen Jonas Gertges gestehen, „aber deshalb finde ich es sehr gut, dass der Verein sich darum kümmert. Vorsorge ist eine sehr sinnvolle Sache.“
Auch Dr. Suttmann versichert, dass Sorgen vor der Untersuchung unberechtigt seien und erklärt, was genau während einer Vorsorgeuntersuchung im Arztzimmer passiert: „Als erstes wollen wir immer wissen, wer da eigentlich vor uns sitzt, beziehungsweise liegt. Da machen wir eine ganz normale Anamnese und fragen nach Beschwerden und wie der Patient gesundheitlich so drauf ist. Wobei es dabei erst in zweiter Linie auf urologische Probleme ankommt, sondern es geht erstmal allgemein um die Gesundheit. Bei den jüngeren Männern folgt dann im Anschluss eine allgemeine körperliche Untersuchung mit speziellem Fokus auf die urologischen Organe, also die Niere, die Blase, die Prostata und die Hoden, die abgetastet werden. Zudem untersuchen wir die Organe mit Ultraschall. Gekoppelt mit einer Urin-Untersuchung gibt uns das viele Informationen über etwaige Probleme.“
„Mädels lassen sich frühzeitig durchchecken. Wir Männer dürfen das auch“
Da der Großteil des HSVH-Teams gerade einmal Anfang 20 ist, liegt der Fokus in diesem Alter lediglich auf der Hodenkrebs-Vorsorge. Mit etwas höherem Alter ändert sich dann auch die Untersuchung, wie Dr. Suttmann erklärt: „Ab 40 bis 45 rückt dann zunehmend die Prostatakrebs-Früherkennung in den Fokus. Da wird es dann ein ganz kleines bisschen unangenehmer und das ist das, wovor die Männer immer den großen Horror haben: das Prostataabtasten und der Ultraschall der Prostata. Aber zum Glück sagen die meisten hinterher immer: ‚Ach, das habe ich mir aber schlimmer vorgestellt‘.“ Dr. Geiger hofft, noch weitere Hürden abzubauen und mehr Männer zu Vorsorgeuntersuchungen bewegen zu können: „Mädels gehen rechtzeitig und frühzeitig zum Gynäkologen und lassen sich durchchecken und wir Männer können und dürfen das auch. Dafür stehen wir und dafür sind wir Urologen da. Also liebe Männer, kommt vorbei und lasst es euch zeigen. Es tut auch tatsächlich nicht weh.“