Heimspiel gegen den Vorletzten: HSVH will Balingen-Weilstetten auf Abstand halten

Der Handball Sport Verein Hamburg empfängt am kommenden Sonntag, den 10.04., HBW Balingen-Weilstetten in der Sporthalle Hamburg. Die Balinger stehen auf Platz 17, dem ersten Abstiegsplatz und liegen elf Punkte hinter dem HSVH. Ein HSVH-Sieg wäre ein großer und wohl vorentscheidender Schritt zum Klassenerhalt und soll trotz des Ausfalls von Niklas Weller am Sonntag gelingen.

Am Sonntag (16:05 Uhr, Sporthalle Hamburg) steht für den Handball Sport Verein Hamburg das Nachholspiel vom 22. Spieltag gegen HBW Balingen-Weilstetten auf dem Plan. Die Partie war eigentlich im Februar angesetzt, musste aber wegen Corona-Fällen bei den Gästen verlegt werden. Mit den Balingern kommt der aktuelle Tabellenvorletzte nach Hamburg, der gerade erst in der vergangenen Woche durch einen Sieg im Derby gegen Frisch Auf Göppingen den letzten Platz verlassen konnte. Der HSVH will vor seinen eigenen Fans an die bärenstarke Leistung aus dem Auswärtsspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen am gestrigen Donnerstag anknüpfen – als Wiedergutmachung für die Fans für das schlechte letzte Heimspiel gegen Leipzig. Rund 2.700 Tickets sind bislang für das Duell gegen die abstiegsgefährdeten Balinger verkauft.

HBW mitten im Abstiegskampf

Der Jubel bei den Balingern war groß, als letzte Woche beim Auswärtsspiel in Göppingen der Schlusspfiff ertönte. Mit 28:27 setzte sich der zu diesem Zeitpunkt noch Tabellenletzte der LIQUI MOLY HBL überraschend im Schwaben-Derby gegen Frisch Auf Göppingen durch und durchbrach damit nicht nur eine Sieglos-Serie von 13 Spielen, sondern konnte auch am TuS N-Lübbecke vorbeiziehen und auf den 17. Tabellenplatz springen. Dort stehen die „Gallier von der Alb“ nun nach 25 absolvierten Spielen und haben 11:39 Punkte auf ihrem Konto. Vier Saisonsiegen stehen drei Unentschieden und 18 Niederlagen gegenüber. Der Erstliga-Aufsteiger von 2019, gegen den der HSVH 2018 sein allererstes Zweitliga-Spiel bestritten hat, hat aktuell zwei Punkte Rückstand den ersten Nichtabstiegsplatz (16), den GWD Minden mit 13:39 Punkten bekleidet.

Das Team von Trainer Jens Bürkle und Co-Trainer Matthias Flohr (spielte bis 2015 in Hamburg und wird in der kommenden Saison Cheftrainer von Bayer Dormagen) muss also dringend punkten, um weiter auf den Klassenerhalt hoffen zu können. Am Donnerstag verloren sie ein wichtiges Duell gegen den TVB Stuttgart, der ebenfalls im Tabellenkeller steht (Platz 15) und seinen Vorsprung durch den 28:25-Sieg in Balingen auf fünf Punkte ausbauen konnte.

Beim Stuttgart-Spiel verloren die Balinger außerdem ihren Spielmacher Lukas Saueressig. Der 24-Jährige zog sich eine schwere Schulterverletzung zu, wurde gleich am Freitag operiert und fällt mehrere Monate aus. Bester Torschütze bei HBW ist der Montenegriner Vladan Lipovina. Der fast zwei Meter große rechte Rückraumspieler hat in dieser Saison bereits 122 Tore auf seinem Konto.

HSVH muss auf Niklas Weller verzichten

Die Hamburger kamen aufgrund der starken Leistung am Donnerstag bei den Rhein-Neckar Löwen zwar mit viel Euphorie und Selbstbewusstsein zurück nach Hamburg, haben den Sieg in Mannheim aber auch teuer bezahlt. Kapitän Niklas Weller, der bei den Löwen mal wieder zu den besten Akteuren gehörte, knickte nach einer Viertelstunde um und spielte die Partie nur unter großen Schmerzen zu Ende. Die Diagnose Außenbandriss und Anriss des Innenbandes zwingen den zweitbesten Hamburger Torschützen beim wichtigen Spiel gegen Balingen zum Zuschauen. Wie lange Weller pausieren muss, ist derzeit noch offen und abhängig vom Rückgang der Schwellung und des Heilungsverlaufs.

Der Ausfall von Weller wiegt schwer, zumal auch Thies Bergemann, Lukas Ossenkopp und Jan Kleineidam noch nicht wieder einsatzbereit sind. Der HSVH wird also mit nur 13 Spielern gegen HBW antreten. Auch Nachwuchs-Kreisläufer Thore Feit steht derzeit aufgrund von Rückenbeschwerden nicht zur Verfügung, um Weller im Duo mit Routinier Manuel Späth zu vertreten. Jansen wird am Kreis improvisieren müssen. Gegen die Rhein-Neckar Löwen wusste aber alle Spieler zu gefallen und Casper Mortensen zeigte sich äußerst treffsicher, Johannes Bitter als sicherer Rückhalt und auch der Rückraum um Leif Tissier, Jan Forstbauer und Philiipp Bauer wusste zu überzeugen. Jansen hat also trotzdem ein schlagkräftiges Team beisammen.

3G-Regelung entfällt, FFP2-Masken weiter verpflichtend

Für das Spiel am Sonntag sind noch Tickets in allen Preiskategorien erhältlich. Und es gibt, wie schon beim Spiel gegen Leipzig, keine Zuschauerbeschränkungen mehr. Auch die 3G-Regelung muss bei den Heimspielen des HSVH ab sofort keine Anwendung mehr finden. Allerdings gilt weiterhin eine konsequente Maskenpflicht in der Halle und das Tragen einer FFP2-Maske ist während des gesamten Aufenthalts in der Sporthalle Hamburg vorgeschrieben. Nur zum Essen und Trinken darf die FFP2-Maske kurz abgesetzt werden.

Der HSVH braucht mit kleinem Kader große Unterstützung der Fans, um gegen Balingen-Weilstetten einen sehr großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu schaffen. Mit einem Sieg wären die Hamburger 13 Punkte vor den Galliern, die aus ihren dann verbleibenden acht Spielen maximal noch 16 Punkte holen können. Rein rechnerisch ist zwar noch alles drin, da Balingen aber auch noch gegen die Füchse Berlin und den SC Magdeburg antreten muss, ist nicht damit zu rechnen, dass sie alle weiteren Spiele bis zum Saisonende gewinnen. Und der HSVH hat nicht vor, ab jetzt alle Spiele zu verlieren…