Fokus auf Jura-Studium: Philipp Bauer beendet Handball-Karriere

Für Rückraumspieler Philipp Bauer ist im Sommer Schluss mit Handball. Der 25-Jährige wird sich seinem Jura-Studium und seiner Doktorarbeit widmen und seine Handball-Laufbahn nach einer Saison in der 1. Liga und viereinhalb Jahren im HSVH-Trikot beenden.

Nach der laufenden Saison 2021/22 tauscht Philipp Bauer Anzug gegen Handball-Trikot. Noch sechs Spiele lang wird der 25-Jährige als Handball-Profi in der LIQUI MOLY HBL auf Torejagd gehen, bevor er seinen Fokus dann auf seine zweite Karriere legen wird: Bauer absolviert ein Jura-Studium, hat sein Staatsexamen in der Tasche und wird als nächstes die Doktorarbeit in Angriff nehmen. „Mein Studium ist für mich bislang gut gelaufen, jetzt will ich promovieren und werde in einer Kanzlei arbeiten, um die nächsten Schritte zu machen. Es ist zwar sehr schade, dass die schöne Zeit in Hamburg nun endet, aber im Sommer soll dann ein neuer Lebensabschnitt beginnen“, sagt Bauer, dessen auslaufender Vertrag beim HSVH nicht verlängert wurde. Im Sommer wird Bauer dafür Hamburg verlassen und nach Frankfurt ziehen.

„Mega stolz darauf, dass wir das geschafft haben“

Seit Januar 2018 spielt Bauer in Hamburg, kam noch zu Drittliga-Zeiten von der SG Leutershausen. In den restlichen Spielen der Saison 2017/18 hatte er großen Anteil daran, dass der Aufstieg in die 2. Liga gelang. Auch in den drei Zweitliga-Spielzeiten war er ein wichtiger Faktor für das Team von Trainer Torsten Jansen, war in der Aufstiegssaison 2020/21 mit 99 Treffern der viertbeste Hamburger Torschütze.

Nach viereinhalb Jahren mit der rot-blauen Burg auf der Brust wird er im Sommer Abschied nehmen – auf dem Höhepunkt seiner Karriere. „Es ist ein toller Abschluss für mich, noch einmal in der Bundesliga spielen zu können. Man hat es sich immer erhofft, irgendwann 1. Liga zu spielen und ich bin mega stolz darauf, dass wir das geschafft haben mit den beiden Aufstiegen in den letzten Jahren“, erklärt Bauer, „die Bundesliga ist handballerisch das Größte, was ich mir vorstellen konnte und deshalb ist es schön, aufzuhören, wenn es am besten war.“

Bis heute hat er 121 Liga-Spiele für den HSVH bestritten und dabei 379 Tore erzielt. 25 Spiele und 53 Tore davon in der 1. Liga.

„Umfeld des Vereins ist einmalig“

Bauer will künftig gar keinen Mannschaftssport mehr betreiben, sondern sich neben dem Job und dem Studium nur noch privat fit halten. Er wird aber immer positiv auf seine Zeit in Hamburg zurückblicken. „Das Umfeld des Vereins und wie der Verein aufgebaut ist, das ist einmalig“, sagt er, und will gerade deshalb nicht bei irgendeinem anderen Verein spielen. „Auch die Jungs in der Mannschaft sind alle Weltklasse und ich habe hier viele Freunde gefunden.“

„Natürlich finde ich es sehr schade, dass ein Spieler wie Philipp so früh mit dem Handball aufhört. Das ist ein Verlust für unsere Sportart. Ich kann ihn aber auch verstehen, dass er sich auf seinen weiteren beruflichen Weg konzentrieren will. Eine Handball-Karriere ist immer endlich und Philipp hat eine vielversprechende Karriere außerhalb des Spielfelds vor sich, die er nun schon frühzeitig in Angriff nehmen will. Er bringt alles mit, um auch außerhalb des Handballs seinen Weg zu gehen und Erfolg zu haben. Wir wünschen ihm dafür alles erdenklich Gute und freuen uns jetzt noch auf die letzten Spiele mit ihm, wo wir gemeinsam noch den Klassenerhalt feiern wollen“, sagt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke.

Bauer wird nach dem letzten Heimspiel am 9.6. gegen den TVB Stuttgart (Barclays Arena) gemeinsam mit allen anderen Abgängen offiziell verabschiedet.

Dank an alle Wegbegleiter und Unterstützer

Bauer weiß, dass sein Weg bis in die Bundesliga nur dank etlicher Unterstützer möglich war und möchte dies wenige Wochen vor seinem letzten Spiel explizit würdigen: „Bedanken möchte ich mich noch bei meiner gesamten Familie, die seit meinem ersten Tag im Handball immer an meiner Seite gewesen ist. Ebenso auch bei meinen Trainern, die mich gefördert und an mich geglaubt haben.

Mit meinen Mitspielern hatte ich schöne, traurige, aber insbesondere unvergessliche Momente. Dank euch bin ich in jedes Training mit Spaß und Freude gegangen, sodass Handball immer mein Hobby geblieben und nie meine Arbeit geworden ist.

Vor allem aber möchte ich meinen Eltern Danke sagen, die mir, sowie meinen Geschwistern, jedes Jugendtraining ermöglicht haben und auch auf so vielen Auswärtsspielen gewesen sind. Ohne euch hätte ich meine Ziele niemals erreichen können. Daran anschließend bin ich meiner Freundin unglaublich dankbar, dass sie die Entscheidung nach Hamburg zu gehen, ohne Zögern unterstützt hat. Ohne dich, wäre das alles hier nicht so super gelaufen.

Ich weiß, dass ihr alle auf so viel verzichtet habt, damit ich meinen Weg gehen kann – Das werde ich euch nie vergessen und bin unglaublich glücklich, dass es euch gibt!“